Warum sind gesunde Luft und Luftschadstoffe aktuell nur ein Thema in Schulen?
Wenn man aktuell die Diskussionen zu Luftreiniger verfolgt, könnte man zu dem Ergebnis kommen, dass es nur noch in Schulen Optimierungspotentiale im Bereich der Lüftung gibt. Keine Frage, unsere Kinder benötigen eine moderne Lüftungsanlage in ihren Schulen. Aber haben, nur unsere Kinder einen Anspruch darauf? Warum drehen sich aktuell nahezu alle Studien, Diskussionen und Interessen von Herstellern, denn nur noch um Lüftungsanlagen in Schulen?
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) macht aktuell auf diese Problematik mit Nachdruck aufmerksam. Saubere und somit gesunde Luft ist ein Recht für uns Alle. Nicht nur in Schulen muss die Luft gesund und sicher sein, auch bei der Arbeit und auch in Entwicklungsländern. Selbst in modernen Industrieländern wie bei uns in Deutschland oder in Nordamerika, ist es keine Seltenheit Produktionsbetriebe ausfindig zu machen, in denen kaum eine Lüftung vorhanden ist und die Luftqualität schlicht katastrophal ist.
Die WHO hat deshalb die Richtwerte für Luftschadstoffe deutlich verschärft. Sie passt hiermit erstmals seit 2005 diese Grenzwerte an, da eine Überschreitung dieser neuen Grenzwerte mit erheblichen Gesundheitsrisiken verbunden sei. Ein weiterer Grund sind Erkenntnisse aus der Pandemie, dass Menschen mit Atemwegserkrankungen oft einen schweren Corona Krankheitsverlauf nehmen.
So werden für sechs Schadstoffe neue Grenzwerte empfohlen, unter anderem für Feinstaub und Ozon. Anhand dieser beiden Schadstoffe, wollen wir nun mal aufzeigen, wie grob fahrlässig damit auch bei uns nach wie vor umgegangen wird!
Fahrlässiger Umgang mit Feinstaub im Maschinenbau
Die neuen WHO Richtlinien empfehlen für PM10 und PM2,5 Feinstaub Aerosole Grenzwerte von maximal 45 bzw. 15 Mikrogramm Feinstaub Aerosole in einem Kubikmeter Stadtluft. Gleichzeitig wird in Deutschen Maschinenbau Betrieben teilweise immer noch mit maximal zulässigen Grenzwerten von von 10.000 Mikrogramm Kühl- und Schmierstoff Aerosolen in einem Kubikmeter Luft operiert.
Sicherlich sind Kühlschmierstoffe nicht eins zu eins gleichzusetzen mit Feinstaub. Wir sehen aber auch nicht zwingend ein sehr viel geringeres Gefahrenpotential. Im Leitfaden des VDMA „Frische Luft am Arbeitsplatz – Kühlschmierstoffe“ wird auf Seite 11 unter „4.5 Abscheidegrad“ folgendes notiert:
„Ziel ist die Einhaltung des technisch bedingten Beurteilungswertes von 10 mg/m³ am Arbeitsplatz. Je weniger KSS in die Werkhalle zurückgeführt werden, desto geringer fällt der notwendige Außenluftvolumenstrom aus, um die 10 mg/m³ einzuhalten.“
Wie notiert ist der Titel des Leitfadens: „Frische Luft am Arbeitsplatz“!?!?
Fahrlässiger Umgang mit Ozon in der gewerblichen Küchenlüftung
Die neuen WHO Richtlinien empfehlen für Ozon einen Grenzwert von maximal 100 Mikrogramm Ozon in einem Kubikmeter Stadtluft. Gleichzeitig wird von deutschen Küchenlüftung Sachverständigen teilweise noch ein zulässiger Grenzwert von 20.000 Mikrogramm Ozon in Abluftanlagen von gewerblichen Küchen kommuniziert.
Das sind Diskrepanzen die spätestens jetzt, mit den neuen WHO Richtlinien, nicht mehr akzeptabel sind und die besprochen werden müssen. Nicht nur Richtwerte in der Industrie liegen weit über den WHO Empfehlungen, auch die aktuellen Grenzwerte für Luftschadstoffe in der EU liegen noch einiges über den neuen Richtwerten der WHO. Mit der Veröffentlichung im September 2021 der neuen Richtwerte durch die WHO, kommt nun jedoch die EU zu Recht unter Zugzwang.
Download der neuen WHO Dokumente vom September 2021:
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